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4-Tage-Ural-Deutschland-Tour

Es war höchste Zeit. Bisher war Nadja nur zum Elefantentreffen oder zu Tagestouren unterwegs – das soll sich ändern. Wir machen eine viertägige Deutschland-Tour, um Mensch und Maschine mal auf die Probe zu stellen!

Als technisches Schmankerl haben wir uns ein Tomtom Rider 400 gegönnt, damit wir uns auf’s Fahren konzentrieren können und nicht dauernd mit Karten hantieren müssen.

Nadja war noch nie so gut vorbereitet – auf geht’s!

Tag 1 - Thüringer Wald und Wartburg

Markus kommt früh bereits 20 Minuten zu spät zum Abholen… was ist los? Nadja läuft nur auf einem Zylinder… das geht ja gut los. Aber nix Schlimmes – nur der Zündfunke fehlt; kurzerhand eine neue Zündkerze eingebaut und dann schnurrt sie wieder. Risikomanagementbewertung: bassd scho – bei Gelegenheit neue Ersatzkerzen besorgen

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Wir starten in Erlangen – mit Vorfreude und einem breiten Grinsen im Gesicht. Wingman Klaus begleitet uns im Morgennebel noch ein Stückchen mit der Jialing und dann sind wir alleine „on the road“. Nach 20 Minuten Fahrt reißen die Wolken auf – von da an fahren wir bei blauem Himmel und Sonnenschein – Kaiserwetter!

 

 

 

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Nach 25 km erster kurzer technischer Halt bei Heiligenstadt – Auspuffhalterung gebrochen. Der Auspufftopf droht abzufallen; der Krümmer will auch schon rausrutschen – zum Glück hatten wir noch den Hammer von der letzten Tour im Gepäck, um den Krümmer zu überzeugen wo er hin gehört. Der Auspufftopf ist schnell wieder mit Draht befestigt. Blumendraht, Zange und Hammer sollten übrigens immer im Kofferraum mit dabei sein. Risikomanagementbewertung: bassd scho – hält jetzt besser als vorher

Wir düsen weiter gen Norden durch die Fränkische Schweiz. Herrliches Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel. Die ganze Strecke wird übrigens auf einer im Rider geplanten Tour auf Landstraßen und sonstigen (meist befahrbaren) Wegen absolviert. Bundestraße nur wenn’s sich nicht vermeiden lässt. Autobahn ist tabu. Größere Städte meiden wir auch soweit möglich.

Nach 50 km, irgendwo in der Wildnis hinter Wichsenstein, machen wir einen weiteren technischen Halt, um den zweiten Auspufftopf mit Draht hochzubinden. Die Maßnahme ist erforderlich, damit es dann symmetrisch ausschaut... und zum Teil auch weil dort ebenfalls die Lasche gebrochen war. Bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass ein Stehbolzen samt Mutter an der Kardanbefestigung fast „rund“ ist… Risikomanagementbewertung: bassd scho – ein zweiter Bolzen ist ja noch da

Gegen Mittag erreichten wir Oberhof zur körperlichen Stärkung und Einstimmung bei thüringischer Volksmusik. Nadja hinterlässt ein „kleines Geschäft“ auf dem Gehweg - aber Nadja! Risikomanagementbewertung: bassd scho – wir haben ja den großen 5l Kanister Motoröl dabei; solange wir schneller nachfüllen können als es unten rausläuft ist alles gut.

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Dann geht es weiter in den Thüringer Wald. Bergauf, bergab, mit schönen geschmeidigen Kurven. Einige Berge waren schon echte Herausforderungen, aber im 2. Gang mit Tempo 38,7 km/h (augenscheinlich gemittelter Wert, denn die flatternde Tachonadel war sich nicht so sicher) ging auch das! Immer wieder überholen uns kleine Rudel von Solo-Moppeds – haben die etwa mehr Leistung? O.o Egal - wir haben es nicht eilig - eine herrliche Gegend zum Cruisen.

 

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Am späten Nachmittag erreichen wir die Wartburg – das erste kulturelle Tagesziel. Nadja muss auf dem Parkplatz warten, während wir in Motorradklamotten den Berg zur Burg raufstiefeln. Warm war’s! Schön war’s!

Abends füllen wir erstmal Öl (ca. 100 ml auf 100 km) und Luft (1 bar zu wenig – ach deswegen quietschen die Reifen so schön?) nach. Risikomanagementbewertung: bassd scho, in Zukunft regelmäßiger mal auf den Luftdruck achten.

 

 

 

 

 

 

Tag 2 - Burg Waldeck und Edersee

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Am zweiten Tag geht’s Richtung Westen quer durch Hessen – natürlich nicht auf dem direkten Weg, sondern auf Nebenstraßen. Mittags erreichen wir Waldeck und speisen standesgemäß auf der Sonnenterasse mit Blick auf den Edersee. Nadja darf bis nah an die Terrasse mit ran; umringt von anderen Motorrädern. Sie fühlt sich sichtlich wohl und hat jetzt auch eine Wanne für das kleine Geschäft zwischendurch bekommen.

Burg Waldeck besichtigen wir nach dem Mittagessen – wieso sind eigentlich immer die Zufahrten zum Burghof gesperrt? Schranken alleine wären ja nicht das Problem; wenn sie aber mit Schloss gesichert sind schon. Also wieder die letzten Meter zu Fuß zurücklegen.

 

 

 

Am Nachmittag geht’s dann weiter rund um den Edersee. Geplantes Teilziel war eigentlich der Fuß der Talsperre – aber auch die ist großräumig abgesperrt: Sämtliche Zufahrten sind mit Toren, Schranken und Schlössern gesichert... und, glaubt uns, wir haben einiges versucht ;-)

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Dann geht es an der Südseite des Edersees entlang mit einem Abstecher in den Naturpark Edersee. Wieder eine herrliche Gegend zum Fahren – nicht so hügelig aber einfach sehr schön gemütlich und grün. Hier sind deutlich weniger Moppeds unterwegs – warum nur?

 

 

 

 

Vor dem Abendessen haben wir nochmal das Getriebeöl gewechselt, da der genaue Füllstand zu diesem Zeitpunkt unklar war. Aua, ist das heiß nach 200 km Fahrt! – außerdem war die Ablass Schraube rund: mit dem Öl kommen auch ein paar Metallspäne raus. Aber die Schraube hält noch; d.h. sie lässt sich zumindest mit den Fingern nicht direkt abziehen und fällt im Ruhezustand nicht von alleine raus – Risikomanagementbewertung: bassd scho, ist auch noch genug Öl für einen weiteren Wechsel vorhanden

 

Tag 3 - Lauterbach und Vogelsberg

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Am dritten Tag geht’s Richtung Süden weiter durch Hessen – wieder der Sonne entgegen. Über Lauterbach zum Vogelsberg.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Angesicht des Ernstberges wurde es dann im wahrsten Sinne des Wortes ernst. Nadja hat so einen Schreck bekommen, dass der Antrieb durch dreht… dann ging nix mehr: Zähne an der Kardanwelle rund.

Schnell war klar: mit den vorhandenen Mitteln kommen wir aus eigener Kraft nicht weiter – ein bisschen Draht reicht diesmal nicht. Für eine Reparatur haben wir keine notwendigen Ersatzteile dabei. Noch dazu ist es Sonntag, also auch keine Werkstatt in Sicht. Risikomanagementbewertung: bassd ned. Gepaart mit der traurigen Gewissheit: der Schandwagen muss kommen.

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Aber wir haben Glück im Unglück: Drei Mitglieder der Naturfreunde Sichenhausen (Link folgt sobald Melanie die Homepage erstellt hat) helfen uns sofort Nadja aus der schiefen Ebene in einen halbwegs geraden Hof zu schieben. Damit sie nicht wegrollen kann, bekommt sie einen personalisierten Bremskeil.

 

 

 

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Und so findet die Tour trotz jähem Ende einen gemütlichen Ausklang in geselliger Runde bei Geschichten, Bierchen, Wodka und Sonnenschein am Sonntagnachmittag.

 

 

 

 

 

 

Auf Grund logistischer Verzögerungen beim ADAC hat der Abtransport dann bis in die späten Abendstunden gedauert. Ein paar Bierchen und eine Pizza später kam dann doch der gelbe LKW und hat uns im strömenden Regen heimgebracht.

Tag 4 – Spessart und Ochsenfurt

[Der geplante vierte Tag der Tour entfällt auf Grund unglücklicher Umstände – wird aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.]

Fazit

Ein super Ausflug bei Kaiserwetter und trotz oder gerade wegen der technischen Halts ein richtiges A-ben-teu-er 8)

 

 

Unser herzlicher Dank gilt den Naturfreunden Sichenhausen für ihre Gastfreundschaft. Die Jungs haben extra für uns ihren Frühschoppen unterbrochen und ihn dann noch bis spät in die Nacht verlängert bis der Schandwagen eintraf.

Jetzt ist erstmal wieder Reparatur und Liebe für Nadja fällig. Wir sind schon heiß auf die nächste Tour!

Markus und Martin

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