Elefantentreffen 2017

Elefantentreffen 2017. Die bewährte Truppe ist unterwegs. Uns wurde Kälte statt Matsch versprochen. Wir wurden nicht enttäuscht. Hier versteckt sich der Grund warum die eine Ural daheim geblieben ist. Wer die vermissten Volts findet, melde sich bitte. Die andere Ural zeigte sich solidarisch und hat auch eine Panne vorgetäuscht. War aber nur ein technischer Halt. Irgendwas mit Reifendruckverlust. Um das Basteln bei Minusgraden erfreulicher zu machen, hat das Gespann uns den Schrauberauftrag direkt vor meiner Garage gegeben. Da gab's praktisches Werkzeug.
Tipp: Reifenmontagepaste ist bei Minusgraden gar nicht mehr so pastös. Ein Heißluftföhn hilft den Aggregatzustand zu ändern. Die Reparaturzeit wurde durch eine wilde Anreise (fast) wieder reingeholt. So sind wir passend kurz vor Sonnenuntergang auf das Gelände gerollt. Und tatsächlich: Schnee soweit das Auge reicht. Für die Zelte mussten eigene "Parzellen" im Schnee angelegt werden. Tatsächlich galt es viele Zentimeter freizulegen bis man auf den Permafrost-Boden traf.
Wie  zu sehen ist: Stehhöhe hinter dem Schneehügel. So tief war der Schnee! Ehrlich. Niemand hat hier gekniet. Vorteil wenn man erst am Samstag anreist: Einige sind schon abgereist und haben uns eine fertig geräumte Parzelle hinterlassen. Inklusive kuscheligem Strohuntergrund. Top! Ebenfalls Tradition: Heißer O-Saft mit Frostschutzflüssigkeit. Zum Erwärmen kommt der gute russische Benzinkocher zum Einsatz. Hier nur die Vorwärmphase - aber trotzdem schon mit höherer Flamme als unser Lagerfeuer. Oi oi oi. Einer der Gründe warum das Elefantentreffen so schön ist: Geselliges und fröhliches Beisammensein am Lagerfeuer.
Als es spät wurde haben wir das Lagerfeuer professionell gesichert/gelöscht. Einfach einen 40-kg-Eisblock drauflegen - fertig. Die Glut war davon hinreichend unbeeindruckt - hat uns dafür wunderschöne Farbspiele geliefert. Am nächsten Morgen war übrigens sowohl noch Glut da wie auch das Eis fast vollständig intakt. Fire and Ice - kommen gut miteinander klar. So sieht Schnee aus wenn er durch die reine Strahlungswärme des Lagerfeuers geschmolzen wird. Negative Wärmestrahlen bleiben übrig. Das ist Physik, folks. Dieses Motto passt für viele Wintertreffen. Nur heuer nicht für das Elefantentreffen.
Der Morgen begrüßt uns mit zweistelligen Minusgraden - Dank sternenklarer Nacht war es vorher noch kälter. Brrr! Der Ural-Tacho hat sich auch zugedeckt. Immer dieses Scheibenkratzen am morgen. Traditional Breakfast - Heißgetränk und Brötchen frisch beschmiert aus dem Marmaladnamerla. Das wärmt die müden Glieder und stärkt für den Tag. Sonnenschein, Wintertreffen, Frühstück. Besser kann man überhaupt gar nicht in einen Tag starten.
Hier das reichhaltige Angebot. Bier wird gleich mal palettenweise angeboten. Doch alles was rein geht, muss auch irgendwann wieder raus. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten. Die sanitären Anlagen auf dem Elefantentreffen im Bayerischen Wald sind historisch schon immer übel. Diese Telefonzellen hier gehören allerdings zur Luxus-Kategorie. Direkt gefolgt von der Kategorie "Privat-Toilette". Man beachte, das Brett ist gehobelt.
Beim Rundgang über den Platz sieht man immer wieder Schätze und unglaubliche Basteleien. Ob Webasto ahnt wofür man Ihre Standheizungen so alles verwenden kann? Dieses großhubraumige Hochleistungszweirad zeigt wieder mal: Es gibt keine Gründe nicht zum Elefantentreffen zu fahren. Jeder kommt da hin - wenn er nur will. So sieht ein Versorgungsfahrzeug aus. Und dabei ist der Soziussitz noch gar nicht beladen - da geht noch was! Die Franken im Bayerischen Wald. Es gilt stets die korrekte Beflaggung zu beachten! Wichtig!
Warum dieses Triester Gespann den Beiwagen links angeschlagen hat bleibt unklar. Klar ist aber, dass wir hier einen beinharten italienischen Rollerfahrer haben. Rispetta il mio amico. Die letzten Meter zwischen Autobahn und dem Hexenkessel von Solla haben wir diesmal auf Umwegen durch die herrliche Landschaft zurückgelegt. Eine sehr gute Idee - der Bayerische Wald hat wunderschöne Motorradstrecken in petto. Aufwärts, Abwärts, Haarnadelkurven, winzige Wege. Das alles bei lachender Sonne - da kann man sich das Dauergrinsen gar nicht verkneifen. Zum Abschluss ein Stimmungsbild - das ist das Elefantentreffen. Gemeinschaft am Lagerfeuer, und sogar die Motorräder scheinen sich dazuzukuscheln.